Mongolei - eine Reise in die ursprüngliche Welt der Pferde

Geschockt von meiner Reise nach Indien, die einige Monate vorher stattgefunden hatte, war ich für alles gewappnet. Desinfektionsmittel, Badelatschen, Feuchttücher, ein Seidenschlafsack und ein eigenes kleines Kopfkissen. Doch schon am Flughafen – der wirklich schnuckelig klein und übersichtlich war, kam die Überraschung. Unsere Dolmetscherin und der Fahrer warteten pünktlich auf uns. Überall war Raum und Platz. Niemand bedrängte uns oder wollte etwas verkaufen. Der Jeep, der auf einer Wiese neben dem Flughafengebäude parkte, war vorbildlich geputzt und sauber. War das wirklich Asien?

Moderne Hochhäuser mit glänzenden Fassaden bildeten die Skyline von Ulan-Bator.

Erst als wir das Pferderennen besuchten, zeigte sich die Mongolei, welche wir suchten. Pferde, kleine Jurten – vor denen es brutzelte und nach Essen duftete und Menschen – in traditioneller Kleidung. Unmengen von Mongolen, die sich zu den Wettbewerben drängten.

Am nächsten Morgen erwartete uns Ama überpünktlich um mit uns vor Sonnenaufgang zum legendären Pferderennen aufzubrechen. Meine Reisebegleitung – Steffi Grath – meinte mit Blick über die Landschaft: „Ich liebe die Weite der Mongolei. Nichts hasse ich mehr als das Gedränge von Menschen.“ Einer Stunde später – eingepfercht zwischen jubelnden Mongolen musste sie unfreiwillig ihre Komfortzone verlassen. Lachend zuckte sie die Achseln: „Nähe wird hier neu definiert.“ Denn jeder versuchte Kontakt mit uns auf zu nehmen, lud uns ein und presste sich beim Pferderennen an seinen Nachbarn.

Als das Spektakel sich auflöste, ging es mit dem Jeep in die wilde Natur. Unser Ziel an diesem Tag waren die Beduinen, ihre Jurten und Pferdeherden.

Das Tal eingebettet in eine felsige Hügellandschaft breitet sich vor uns aus.  Vor dem Sonnenuntergang kamen wir an und bezogen unsere Jurte. Bequeme Betten und sogar ein kleines Waschbecken überraschten uns. Für die nächsten Tage wohnten wir hier. Direkt neben einer mongolischen Familie. Wir halfen beim Melken, versuchten uns  daran Schafe ein zu treiben, ritten stundenlang durch das Tal und die angrenzenden Berge, kochten und besuchten andere mongolische Familien. Ich fühlte mich der Natur so nahe wie schon lange nicht mehr – trotz stark schwankender Temperaturen und anfänglicher Rebellion unserer Verdauungsorgane. Die Tage waren intensiv und in solch ruhigem Rhythmus, das ich mich völlig in meiner Mitte wieder fand. Aufstehen mit dem Sonnenaufgang – das Tal von feinem Nebel überzogen – schlürfte ich vor meiner Jurte eine Tasse Tee. Über schwebte mir ein Adler. Die Unendlichkeit breitete sich in mir aus und öffnete das Herz. Meditation geschah von alleine und die Intensität der Tage ist immer noch vor meinem inneren Auge.

Die Mongolei ist immer einen Besuch wert und ich werde sicher wieder dorthin reisen. Vielleicht klappt dann der Besuch bei einem Schamanen und sicher werde ich dann eine der schönen Instrumente mit Pferdekopf mit nach Hause nehmen.

 

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